Wir gewinnen das wichtige Spiel bei der SSG Humboldt mit 2:0 und sichern uns damit ein Topspiel am nächsten Freitag-Abend. Aber der Reihe nach:
Es ist normalerweise nicht besonders einfach, Ende November bei 4 Grad und Nieselregen einen vollen Kader zusammen zu bekommen. Umso erfreulicher, dass sich dieses Problem schon lange vor Anpfiff in Luft ausgelöst hatte. Volle Kapelle gegen Humboldt hieß es also im Sportforum. Beste Voraussetzungen also - da kann man sich schon mal was vornehmen! Und zwar so richtig „Vorne draufgehen“ zum Beispiel. Wir wollten den Gegner von Anfang an unter Druck setzen und zeigen, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen.
Und so sahen die ersten 20 Minuten dann auch aus: Abstoß Humboldt, wir pressen, so etwas zumindest, nach dem ersten Querpass auch nochmal, auch wieder so ein bisschen attackieren und schon waren wir überspielt und laufen in einen Konter. Im schlimmsten Fall hätte das auch mal schiefgehen können, aber meistens konnten wir dann doch noch einen Fuß dazwischen bekommen oder uns auf unseren wieder starken Torwart verlassen.
Waren wir selbst im Ballbesitz sah das schon etwas besser aus. Ein ums andere Mal gelangten wir durch gute Einzelaktionen und auch ordentliche Ballstafetten vorm Tor und trafen selbiges auch ein ums andere Mal: es gibt Augenzeugen die behaupten es waren drei Mal Latte und vier Mal der Pfosten (Nieselregen + Flutlicht=schlechte Sicht!). Gefühlt war das so, auch wenn es möglicherweise etwas weniger Aluminiumtreffer gewesen sind.
Und wenn spielerisch nichts geht, muss für ein Spitzenteam (😉) dann eben auch mal eine Standardsituation reichen. In unserem Fall traf Andy aus zentraler Position aus 12m Entfernung durch die vielbeinige Abwehr halbhoch in Netz zum 1:0 Halbzeitstand. Fazit: zufrieden mit dem Ergebnis, unzufrieden mit der defensiven Ordnung von uns allen. „Das können wir besser“, ist die Kurz-Zusammenfassung der Halbzeitbesprechung.
Und siehe da, wir machten es besser. Viel besser. Entweder gut im Pressing oder tiefer stehend eng-am-Mann. Beides funktionierte nun. Wir redeten einfach klarer, jeder wusste was zu tun ist. Hinzu kam die volle Bank, die nun ebenfalls sehr wertvoll war. Immer wieder konnten wir frische Kräfte nachlegen, die sich nahtlos einsortierten. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis einer der gut vorgetragenen Angriffe sitzen würde. In der 44. Minute gelange es dann auch lehrbuchmäßig: Balleroberung in der eigenen Hälfte, schneller vertikaler Pass und dann liefen wir im 3 gegen 1 aufs gegnerische Tor. Die drei von uns (Dirk, Alex, Andy) ließen sich nicht mal vom Zuschauerruf („Das sind ja die richtigen Drei! Jaaa!“) aus der Ruhe bringen und schlossen im sauberen Flach-Passspiel den Angriff ab, so dass Andy den Ball ins leere Tor schieben durfte. Sicher ein eher Leichteres seiner nun schon 15 Saisontore - Top Bilanz nach 9 Spielen!
Der Rest war die abgeklärteste Schlussviertelstunde, die wir in dieser Saison bisher von uns gesehen haben dürften. Wir hielten den Ball weitestgehend in den eigenen Reihen. Es gab wenig lange Bälle und ab zu sogar ein „Rauftreten-Hintenrum“, wie es das zurückliegende Team eben so richtig nerven kann. So akzeptierte Humboldt in dieser Phase dann den Spielstand und kam nur noch selten so gefährlich vor’s Tor wie in der ersten Hälfte. So stand die Null und damit die wichtige Erkenntnis, dass wir auch mal hinten dicht machen können, wenn es sein muss. Da können wir hoffentlich am nächsten Freitag drauf zurückgreifen, wenn es zum bisher ungeschlagenen SV Blau-Gelb geht. Bester Sturm gegen beste Abwehr heißt es dann. Das sind doch beste Voraussetzungen für eine erneut hohe Zuschauerzahl (Danke an die vielen mitgereisten Auswärtsfans!). Wir fahren dorthin mit nun 7 Siegen in Folge im Gepäck. Blau-Gelb hatte sicher schon leichtere Aufgaben als diese, Anfang Dezember, bei Graupelschauer und 2 Grad?!
Spielbericht: Robert Wüstenberg
